Tag: ‘Kaninchenzucht’

Vor mehr als einem Jahr veröffentlichte das Deutsche Tierschutzbüro erschreckendes Bildmaterial aus dem größten Kaninchenzuchtbetrieb in Deutschland.

Die Aufnahmen sind in einer umfangreichen Undercover-Recherche entstanden. Immer wieder wurden die Zustände im Betrieb der Firma Dr. Zimmermann in Abtsgmünd, Ostalbkreis (Baden-Württemberg), auch durch versteckte Kameras, dokumentiert. So zeigen die dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielten Bilder Kaninchen dicht gedrängt in engen Käfigen, wobei sich die Gitterstäbe in die empfindlichen Pfoten der Tiere drücken. Es sind nach unserer Einschätzung auch kranke und zum Teil stark verletzte Tiere zu sehen. „Ich frage mich: Wie herzlos sind die Verantwortlichen? „, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. und verweist dabei auf die Videoaufnahmen.

Der Hauptvorwurf der Tierrechtsorganisation ist aber, dass kranke Tiere unsachgemäß (not-)getötet worden sind. Versteckte Kameras filmten, wie verschiedene Mitarbeitende Kaninchen mit einer Eisenstange geschlagen haben. Einige Tiere wurden auch einfach an den Hinterläufen gepackt und auf den Boden geschlagen. „Es gab Tiere, die nach diesem Gewaltakt noch klare Lebensanzeichen zeigten. So etwas Brutales habe ich lange nicht mehr gesehen“, so Peifer und weiter: „Wir meinen, dass die dokumentierte Art des Tötens nach dem Tierschutzgesetz verboten ist, vor allem, weil es teilweise an einer zeitnahen Abschlusshandlung gefehlt hat, um sicherzugehen, dass die Tiere auch wirklich tot sind“.

Der Betrieb und seine Inhaber bestreiten die Vorwürfe und verweisen unter anderem darauf, dass es bei Kontrollen durch die Behörden keine Beanstandungen gegeben habe.
Die Veröffentlichung der Bilder sorgte letztes Jahr für großes Aufsehen, es folgten diverse juristische Auseinandersitzungen zwischen dem Betreiber der Dr. Zimmermann und dem Deutschen Tierschutzbüro, die bis heute anhalten. Dabei wird über die Frage verhandelt, ob die Nennung des Firmennamens im Zusammenhang mit der Berichterstattung zulässig war. In einem Verfügungs-Verfahren gewann das Deutsche Tierschutzbüro kürzlich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart.

Neben den zivilrechtlichen Verfahren laufen auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ellwangen (AZ 45 Js 9153/22) wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Die Ermittlungen sind auf Grund einer Anzeige durch das Deutsche Tierschutzbüro und einem Hinweis durch das zuständige Veterinäramt ins Rollen gekommen. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen vier Personen, wie uns die Staatsanwaltschaft kürzlich mitgeteilt hat, darunter auch die beiden Gesellschafter. Der Anwalt des Betriebes weist Vorwürfe eines strafbaren Verhaltens zurück und zudem darauf hin, dass der Sachstand des Verfahrens dem aus Juli 2022 entspreche. „Wir können und wollen den Ermittlungen nicht vorgreifen und auch niemand vorverurteilen, zumal wir über die im Ermittlungsverfahren vorliegenden Kenntnisse keine näheren Informationen haben. Es ist auch nicht unsere Aufgabe, strafrechtliche Beurteilungen vorzunehmen. Sollten die Ermittlungen zu dem Ergebnis führen, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorliegen, dann hoffen wir aber auf eine hohe Strafe für den oder die Täter: Tierquälerei darf nicht folgenlos bleiben“, so Peifer abschließend.

Weitere Informationen: https://www.tierschutzbuero.de/staatsanwaltschaft-ermittelt-weiter-gegen-groesste-kaninchenzucht-deutschlands

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
An der Autobahn 23
53757 Sankt Augustin
Deutschland

fon ..: 02241-261549-2
fax ..: 02241-261549-1
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email : Presse@tierschutzbuero.de

Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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aus

Verhandlung am 25.01.2023 vor dem OLG Stuttgart – „Wir lassen uns nicht mundtot machen“ – Demo vor Gericht

Das Deutsche Tierschutzbüro hat im Juli 2022 Bildmaterial aus der größten Kaninchenzuchtanlage Deutschlands veröffentlicht. Die Aufnahmen sind in der ersten Jahreshälfte 2022 entstanden. Dabei handelt es sich um einen besonderen Betrieb, da eine in Deutschland und in der EU zur Fleischproduktion genutzte Kaninchenrasse in dieser Anlage ihren Ursprung hat. Über Monate hinweg wurde der Betrieb observiert und Tierquälerei mit versteckter Kamera dokumentiert. Das Material wurde dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt. „Die Bilder zeigen tausende Kaninchen, die zusammengepfercht in engen Käfigen leben müssen. Dabei drücken sich die Gitterböden in die empfindlichen Pfoten der Tiere. Artgerecht ist das auf keinen Fall!“, fasst Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro, die Haltung der Tiere zusammen. Vor allem die Weibchen leiden, denn sie müssen bis zu achtmal im Jahr Nachwuchs zur Welt bringen, wobei sie pro Wurf etwa neun Jungtiere gebären. „Die Hybridhäsinnen werden regelrecht als Gebärmaschinen missbraucht, es ist schrecklich“, sagt Peifer.

Die Videobilder zeigen auch eine verdreckte Käfighaltung und das kranke sowie verletzte Tiere ganz offenbar nicht tierärztlich versorgt, sondern sich selbst überlassen werden. Einige der Tiere haben offenbar zudem Kokzidien, eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, die zu starkem Durchfall, Gewichtsverlust und letztlich zum Tod führen kann. „Einzelne Tiere haben für die Verantwortlichen wohl keinen Wert und deswegen ist es ihnen schlichtweg egal. Am Ende zählt nur die Masse und der Profit“, so Peifer.

Der Hauptvorwurf ist jedoch, dass offenbar erkrankte Tiere tierschutzwidrig notgetötet werden, indem sie einfach auf den Boden ge- oder mit einer Eisenstange erschlagen werden. Viele der Tiere überleben jedoch diesen Gewaltakt und zeigen noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein. Die versteckten Aufnahmen haben dies vielfach dokumentiert, sodass davon ausgegangen werden kann, dass es sich hierbei um eine gängige Praxis in dem Betrieb handelt. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass gesetzeswidrige Tötungen in den Aufnahmen durch verschiedene Mitarbeitende durchgeführt wird. „Beim Sichten der Videoaufnahmen ist mir vor allem ein weißes Kaninchen aufgefallen, welches am frühen Morgen mit einer Stange geschlagen wurde. Nach dem Schlag schaute die Person einfach dabei zu, wie es sich auf dem Boden quälte. Erst nach zwei Stunden schlug die Person erneut zu, was erst dann offenbar zum Tod führte. Das Tier muss Höllenqualen gelitten haben“, empört sich Peifer. Diese Art des Tötens ist nach dem Tierschutzgesetz verboten, denn um sicher zu gehen, dass die Tiere wirklich kein Bewusstsein mehr haben und tot sind, muss regelmäßig ein Kehlschnitt erfolgen, damit die Tiere ausbluten. „In den dokumentierten Monaten erfolgte dies zu keinem Zeitpunkt“, sagt Peifer.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat im Mai 2022 eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Ellwangen (Jagst) erstattet (AZ 45 Js 9153/22), die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen laufen noch. Das zuständige Veterinäramt hat ebenfalls die Staatsanwaltschaft informiert. Konsequenzen gab es bereits für Mitarbeitende der Firma, mindestens eine Person wurde wohl entlassen.

Nach Veröffentlichung der Undercover Bilder ist der Betreiber juristisch gegen das Deutsche Tierschutzbüro vorgegangen und hat eine Einstweilige Verfügung vor dem Landgericht in Ellwangen erwirkt. Seitdem ist es der Organisation untersagt, öffentlich zu benennen, wo der Betrieb steht (Ortsname und Landkreis), wie der Name der Firma lautet und welche Kaninchen-Rasse die Firma verwendet. Bei Verstoß droht ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro oder bis zu 6 Monate Haft. „Wir halten das für einen Skandal, ganz offensichtlich will uns der Betreiber mundtot machen“, so Peifer. Das Deutsche Tierschutzbüro ist gegen die Verfügung vorgegangen und so kommt es am 25.01.2023 um 11 Uhr (Sitzungssaal 12, U1) vor dem Oberlandesgericht Stuttgart zu einer öffentlichen Verhandlung (AZ 4 U 144/22).

Demo:

Wann: 25.01.2023, 10:00 Uhr (bis 10:30 Uhr, ab 11 Uhr ist die Verhandlung)

Wo: Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart, Olgastraße 2, 70182 Stuttgart

Was: Ca. 15 Aktive vom Deutschen Tierschutzbüro werden mit Schildern und Bannern Bilder aus der Kaninchenzucht zeigen und sich die Münder mit Klebeband zukleben, auf dem Klebeband wird „Mundtot“ zu lesen sein.

Ansprechpartner: Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender Deutsches Tierschutzbüro e.V.,

Mobil 0171-4841004 (presse@tierschutzbuero.de)

Um Anmeldung wird gebeten.

Foto- und Videomaterial aus der Kaninchenzucht senden wir auf Anfrage zu.

Weitere Informationen unter: https://www.tierschutzbuero.de/recherche-kaninchenmast

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